
Sie berichtete über die Veranstaltungsreihe des Landesfrauenrats „Frauenorte“, die landesweit die Geschichte von Frauen aus niedersächsischen Gemeinden in den Mittelpunkt stellt.
Für Cuxhaven ist dies die Reederin Greten Handorf, die als erste Frau mit eigenen Schiffen einen Fährdienst nach Brunsbüttelkoog betrieb. Diese Tätigkeit war auch noch in der Zeit der Weimarer Republik und besonders der NS-Zeit eine typische Männerdomäne. Dokumente, Berichte und Fotos aus dieser Zeit zeigen die Aktivitäten Greten Handorfs mit ihrem Fährbetrieb, mit dem sie unter der Woche vor allem Lotsen beförderte, am Wochenende aber auch Ausflugsfahrten durchführte. Sie selbst durfte als Frau zwar eine Reederei betreiben, aber nicht als Kapitänin tätig sein. Dies ist Frauen erst sehr viel später in der Bundesrepublik erlaubt worden. Die Referentin, Elke Roskosch-Buntemeyer, bedauerte, dass es noch viele Leerstellen bei Informationen über Handorfs Wirken gibt, es liegen relativ wenige Unterlagen vor und Augenzeugenberichte gibt es kaum. Trotzdem ist dieser Cuxhavener „Frauenort“ ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie eine Frau sich in einer typischen Männerdomäne durchzusetzen vermochte.
In der anschließenden Diskussion stand neben weiteren Informationen zu Greten Handorf die Rolle der Frauen in der Cuxhavener Fischverarbeitung im Mittelpunkt. Hier wurde besonders auf die harten Arbeitsbedingungen bei zugleich schlechter Entlohnung hingewiesen. Dies ist beispielhaft in der Sonderausstellung im Museum „Windstärke 10“ zu sehen.
Am Ende wiesen Ulla Bergen und Elke Roskosch-Buntemeyer auf weitere Veranstaltungen besonders zum Thema „!00 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland“ in Stadt und Landkreis Cuxhaven hin.