Jusos Nord-Niedersachsen positionieren sich klar gegen die geplante Elbvertiefung

Die Jungsozialisten im Bezirk Nord-Niedersachsen nehmen die geplante Elbvertiefung, welche nun durch den Ergänzungsbeschluss der Planfeststellungsbehörde kommen soll, mit Sorge auf. Zwar seien nun die Mängel, die das Bundesverwaltungsgericht zur Anpassung der Fahrrinne festgestellt hatte, ausgeräumt, jedoch besteht mit der Vertiefung der Elbe zwischen Cuxhaven und der Stadt Hamburg eine schwerwiegende Gefahr durch die teils enorm gefährlichen Strömungen dieser. Nicht nur Segler, Hobbybootfahrer und Schwimmer geraten dadurch in weitere Gefahr als ohnehin schon. Auch die Natur wird dadurch erheblich belastet.

Nehle Beutler, Bezirksvorsitzende der Jungsozialisten und aus Cuxhaven kommend, sagt dazu: „Statt einen bereits vorhandenen Hochseehafen besser auszubauen und zu nutzen, soll nun die Elbfahrrinne weiter vertieft werden, damit in Hamburg künftig noch größere Containerschiffe anlegen können. Darunter leiden insbesondere die Fahrer kleinerer privater Boote sowie Badegäste an den Stränden z.B. in Cuxhaven, Otterndorf oder Krautsand. Die Strömung wird noch stärker werden und auch der Wellengang durch noch größere Containerschiffe wird zunehmen, die Verschlickung des Wattenmeeres wird weiterhin massiv zunehmen und die Deichsicherheit geschwächt.“

Der Unterbezirksvorsitzende Alexander Vogt aus Cuxhaven ergänzt: „Für uns ist klar, dass wir gegen eine Elbvertiefung sind. Nicht nur Menschen geraten dadurch in noch weitere Gefahr, denn die Menschen vom Baden in der Elbe abhalten wird man nie können. Aber auch das Ökosystem der Elbe wird darunter zu leiden haben. So wird die Verschlickung des Watts zunehmen. Wir wehren uns gegen die Gefahren, die insbesondere die Ufer und Bewohner der an die Elbe grenzenden Landstriche der Landkreise Stade und Cuxhaven sowie Schleswig-Holsteins betreffen werden und um vieles weniger Hamburg.“

Auch wenn der ursprüngliche Planfeststellungsbeschluss bereits seit langem durch ist, sind es lediglich die angemahnten Punkte des BVerwG, die abzuarbeiten waren. Auch wenn in die ursprünglichen Abwägungen bereits die Beschwimmbarkeit der Elbe sowie das Rausfahren mit privaten Sportbooten einbezogen wurden, konnte diese Gefahr sich gegen den Hamburger Hafen als Wirtschaftsfaktor nicht durchsetzen. Klar erwähnt werden muss, dass Hamburg sich hätte am Jade-Weser-Port beteiligen können – diese Möglichkeit besteht noch immer. Allerdings will dies Hamburg nicht.

Insgesamt können wir die Vertiefung der Elbe weiterhin nur ablehnen. Größere Schiffe werden noch mehr die Luft belasten als sowieso schon, die Verbrackung des Elbwassers stromaufwärts wird zunehmen, es wird einen erhöhten Sedimenteintrag in die Elbnebenflüsse Este, Schwinge, Oste etc. geben, die dadurch entweder nicht mehr schiffbar sein werden oder nur durch erhöhte Unterhaltungsaufwand freigehalten werden können. Zudem wird der Tidehub erhöht durch eine Elbvertiefung. Dies wird die Ufer durch die Bewegung des Wassers stark belasten sowie die Gefahr von Sturmfluten um einiges steigen. Alles Punkte, die Hamburg nicht belasten. Zudem verweisen wir noch einmal darauf, dass es bereits einen Hochseehafen in Niedersachsen gibt, der bislang kaum ausgelastet sei.